Fleischmann V100 DR mit separat schaltbarem Licht
Autor: Carsten
Schwierigkeit:
Autor: Carsten
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Heute kamen endlich meine beiden brandneuen V100 :) Leider hat die Konstruktion auch ein paar Schattenseiten, z.B. gibt es nur eine 6-polige Schnittstelle, das Spitzen- und Schlusslicht sind dabei jeweils zusammengeschaltet. Da ich das getrennt schaltbar wollte, habe ich mich gleich mal an einen Umbau gesetzt. Der Zeitaufwand ist gering, ca. 15 - 20 min. Die Wahl des Decoders fiel auf einen Zimo MX622, der Umbau funktioniert aber auch mit jedem anderen Decoder mit 4 Ausgängen.
Nach dem Öffnen der Lok sieht man die relativ unspektakuläre Platine. Positiv fällt auf, dass Fleischmann den Pluspol nicht, wie sonst oft üblich, gegen einen Gleisanschluss schaltet, sondern ihn über eine Doppeldiode von beiden Gleisseiten herstellt.
Interessanterweise wurde das Schlusslicht ebenfalls über eine weiße LED realisiert (Bild 2, rote Pfeile), rot wird das Licht erst durch den entsprechend eingefärbten Lichtleiter. Ich habe die Schlusslicht-LEDs durch rote ersetzt, dieser Schritt ist aber optional. Dadurch ist das Schlusslicht nicht mehr so hell, außerdem war bei einer Lok der Lichtleiter nicht richtig gefärbt, so dass es mehr orange aus einer Öffnung schien. Die Baugröße der LEDs ist 0603.
Leider findet sich auf der Platine auch ein Minuspunkt: Fleischmann hat auch in dieser Lok wieder unsinnigerweise Kondensatoren zwischen Gleis und Motor geschaltet (Bild 2, gelbe Pfeile). Für den Digitalbetrieb sollten diese entfernt werden, da sie die EMK-Messung des Decoders behindern. Der Kondensator zwischen beiden Motoranschlüssen stört jedoch nicht und kann beibehalten werden.
Auf Bild 3 sind die Schlusslicht-LEDs sowie die störenden Kondensatoren entfernt. Jetzt kann der eigentliche Umbau beginnen.
Bild 4 zeigt die Platine, nachdem die roten LEDs aufgelötet wurden. Der Unterschied ist deutlich erkennbar, die weißen LEDs haben ein gelbliches Gehäuse, während das der roten klar ist. Die Kathode der LEDs muss jeweils auf das Pad, das mit dem Widerstand verbunden ist. Anschließend kann ein Funktionstest gemacht werden (Bild 5), indem ein 12 V-Trafo mit der Platine verbunden wird. Der Pluspol sollte dabei an einen der Gleisanschlüsse der Schnittstelle gehalten werden, der Minuspol an die Lichtausgänge. Dabei darf natürlich kein Decoder in der Schnittstelle stecken!
Jetzt ist es an der Zeit, die Verbindung der roten und weißen LEDs zu trennen. Ich habe mich dafür entschieden, einfach eine der Durchkontaktierungen aufzubohren. Das hat den nützlichen Nebeneffekt, dass die Löcher gleich für die Verkabelung genutzt werden können. Die entsprechenden Stellen sind im Bild 6 markiert. Man sollte zuerst von einer Seite die Platine anbohren, bis die Kupferschicht entfernt ist. Anschließend bohrt man von der anderen Seite durch. So vermeidet man, dass man auf der Rückseite die Kupferschicht ablöst und vielleicht mehr kaputt macht als man möchte.
Als nächstes wird der Decoder vorbereitet. Wie ich schon schrieb, habe ich mich für einen Zimo MX622 entschieden, jeder andere Decoder mit mindestens 4 Ausgängen geht aber auch. Die Verkabelung sollte mit Kupferlackdraht erfolgen (Bild 7).
Anschließend wird der Decoder in die Schnittstelle gesteckt und der Cu-Lackdraht durch die Löcher gefädelt. Die Leitung nach vorn habe ich mit Isolierband an der Platine befestigt. Bitte beachtet, dass die 4 Löcher der Platine frei bleiben müssen, verlegt den Draht also am besten mittig (Bild 8).
Der letzte Schritt ist der Anschluss der Kupferlackdrähte (Bild 9). Als Lötpunkte habe ich die Vorwiderstände verwendet. Am besten gibt man einen kleinen Klecks SMD-Lötpaste auf die Ecke oder verzinnt diese, anschließend lötet man das Ende des Drahtes daran. Passt bitte auf, dass ihr den Draht an die richtige Seite lötet, der Widerstand muss zwischen Draht und LED geschaltet sein!
Das war's auch schon. Jetzt kann das Schlusslicht unabhängig vom Spitzenlicht geschaltet werden. Viel Spaß mit dem Umbau, wie immer erfolgt das Nachmachen auf eigene Gefahr :)