Fleischmann BR86 mit Tran SL76
Autor: Carsten
Schwierigkeit:
Autor: Carsten
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Im Rahmen eines Kundenauftrages habe ich eine BR86 von Fleischmann mit einem Sounddecoder (Tran SL76) ausgestattet und auch die hinteren Lampen beleuchtet. Verwendet wurde der kleine Lautsprecher mit 12 x 8 mm Größe.
Im ersten Schritt wird die Lok zerlegt. Dazu wird am Boden die vordere der beiden Schrauben gelöst. Der Kessel samt Führerhaus kann nun abgenommen werden. Die Rauchkammertür wird einfach abgezogen. Das Gewicht im Kessel sitzt leider sehr stramm. Ich habe die Vorderkante des Kessels aufgesetzt und einen Schraubendreher angelegt. Leichtes Klopfen hat das Gewicht dann herausbefördert. Hier bitte sehr vorsichtig zu Werke gehen! Damit hat man die im Bild gezeigten Teile auseinander.
Danach habe ich mir den Lautsprecher vorgenommen. In die kleine Lok passt nur der Minilautsprecher mit 12 x 8 mm. Er passt gerade so in den Kessel, man muss aber die Schallkapsel etwas rund schleifen (siehe Bild). Es ist zum Glück ausreichend „Fleisch“ für diesen Schritt da. Außerdem musste ich die offene Seite ein bisschen flacher schleifen, und die Öffnung ein kleines bisschen weiten (Skalpell), damit er Lautsprecher genau drin sitzt. Kontrolliert einfach immer wieder die Passung, bis sich beides zusammen stramm, aber ohne Kraftaufwand in den Kessel schieben lässt. Dann wird die Schallkapsel mit Sekundenkleber auf den Lautsprecher geklebt. Die Klebung sollte luftdicht sein, passt aber unbedingt auf, dass die Membran nichts abbekommt! Die Kabel für den Lautsprecher kann man auch gleich anlöten, um Platz zu sparen habe ich Cu-Lackdraht verwendet.
Damit der Lautsprecher Platz findet, muss die Lok leider ein wenig abspecken. Das Gewicht lässt sich mit einer Metallsäge gut bearbeiten. Im Bild ist zu erkennen, wieviel man ungefähr entfernen muss. Es muss außerdem etwas Platz für die Drähte geschaffen werden. Ich habe dazu wieder mit der Metallsäge eine kleine Kerbe längs in die Unterseite des verbleibenden Gewichts geschnitten. Auch hier wieder ein Bild. Die Austrittsöffnung wird nach dem EInsetzen des Gewichtes leider durch den Kunststoff des Kessels verdeckt. Auch hier muss man mit einem Skalpell wieder eine kleine Kerbe anbringen, wie hier hoffentlich zu erahnen ist.
Jetzt geht es an die Elektrik. Auf dem Kunststoffträger verbleiben nur die Kontakte der Schleifer und die des Motors. Dieser wird am besten zuerst ausgebaut, dazu muss man nur die Klammer lösen und ihn abziehen. Die Spule und der Kondensator sollten abgezwickt werden, beim Löten schmilzt sehr schnell der Kunststoff. Also besonders vorsichtig sein! Das Blech auf der linken Seite wird mit einer Trennscheibe zerteilt. Im Bild sieht man den Zustand nach diesem Schritt.
Die nächsten Aktionen sind optional, man muss sie nur machen, wenn die Lok auch hinten ein funktionierendes Licht bekommen soll. Da das Gehäuse an der Stelle direkt am Chassis anliegt, kommt man um etwas Fräsarbeit nicht herum. Zuerst habe ich die Lampen aufgebohrt. Mit dem Bohrer kann man auch gleich die Stellen markieren, wo später die LEDs sitzen müssen. Danach wird gefräst. Man sollte die Löcher ruhig etwas großzügiger anlegen, vor allem müssen sie ausreichend tief sein. Die LEDs müssen komplett in ihnen verschwinden. Eins der Löcher habe ich auch gleich so groß gemacht, dass der nötige Vorwiderstand mit hinein passt. Ich habe außerdem zwei kleine Kanäle für die Verkabelung geschnitten, wie im Foto zu erkennen ist. Leider ist das Metall ziemlich hart und das Fräsen entsprechend mühsam.
Damit der Decoder ausreichend Platz bekommt, müssen noch die zwei „Hörner“ am Chassis entfernt werden (Bild). Ich habe auch das wieder mit der Metallsäge erledigt. Nach dem Entfernen der Späne ist es Zeit, den Decoder einmal testweise zu platzieren. Auch hier wieder ein Foto dazu.
Damit sind die „spanenden Arbeiten“ erledigt und der Zusammenbau kann beginnen.
Fangen wir mit dem Lautsprecher an. Zuerst wird das Gewicht wieder eingesetzt. Danach können die Drähte durch die Nut gefädelt werden und der Lautsprecher findet seinen Platz im Kessel. Die Schallkapsel zeigt dabei nach oben, wie in den Bildern zu erkennen ist.
Danach ist das hintere Licht an der Reihe. Das blanke Metall muss natürlich isoliert werden, meine Versuche mit Acrylfarbe endeten allerdings mit einem unerwünschten Kontakt und durchgebrannten LEDs. Beim zweiten Versuch habe ich darum zuerst ein kleines Fitzelchen Isolierband in das Loch geklebt. Die LEDs sind in der Größe 0603, als Verkabelung habe ich wieder zu Cu-Lackdraht gegriffen. Eingeklebt habe ich sie mit Weißleim. Der Vorteil: Er hält sehr gut, lässt sich bei Bedarf aber auch wieder lösen. Zudem kann ich die Löcher damit komplett ausgießen. Das habe ich sowohl bei den LEDs als auch bei den Kabelkanälen gemacht. Damit die scharfen Kanten nicht die Lackisolierung der Drähte durchscheuern können, habe ich auch da jeweils einen dicken Tropfen Weißleim aufgetupft.
Die vordere Beleuchtung kann eigentlich bleiben wie sie ist. Ich habe sie trotzdem durch eine LED ersetzt, die auf den Lichtleiter geklebt wurde. Da dazu die komplette Steuerung inklusive Zylinder demontiert werden muss, würde ich das aber nur eingeschränkt zur Nachahmung empfehlen. Da es auch nicht unbedingt nötig ist, habe ich auch keine Fotos von diesem Schritt gemacht.
Decoder eingebaut und verdrahtet
Schließlich wird die Lok noch verdrahtet, wie im Foto von der Seite und von oben zu sehen ist. Um gegen Kontaktschwierigkeiten gewappnet zu sein, habe ich außerdem noch ein paar Kondensatoren eingebaut. Viel Platz ist leider nicht, aber besser als nichts.
Zum Schluss muss nur noch der Lautsprecher angeschlossen werden, dann ist die Lok fertig.
Wie üblich: Nachmachen auf eigene Gefahr! :) Viel Spaß und Erfolg!