CD 749 "Bardotka" mit Zimo MX658N18
Autor: Carsten
Schwierigkeit:
Autor: Carsten
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Diese Lok wurde von MTB mit einer Next18-Schnittstelle ausgerüstet und ursprünglich als für Sound vorbereitetes Modell verkauft. Inzwischen wurde der Lautsprecher aber entfernt, das Chassis ist massiv aus Metall. Der Grund ist vermutlich, dass der Platz unter dem Dach für den Decoder nicht ausreicht. Mit dem MX658N18 von Zimo fehlt ziemlich genau 1 mm. Glücklicherweise lässt sich die Lok trotzdem umrüsten, auch wenn es eine ziemliche Fräsorgie ist. Als Soundprojekt kommt das von Artol zum Einsatz.
Die Lok zu zerlegen ist relativ simpel. Das Gehäuse lässt sich durch Spreizen abnehmen, Platine, Tankdeckel und Schienenräumer werden abgeschraubt. Bevor der Tank abgeschraubt wird, sollte seine Lage am Chassis angezeichnet werden, ich habe dazu entlang seiner Ränder Linien ins Chassis gekratzt. Zum Entfernen der Drehgestelle muss die Drahtklammer entfernt werden, danach können sie nach unten herausgenommen werden. Etwas problematisch ist das Ausbauen des Motors. Dieser ist eingeklebt. Der Kleber, an dem man herankommt, kann mit einem Skalpell herausgekratzt werden. Anschließend kann man ihn sehr (!) vorsichtig heraushebeln.
Bleibt noch der Druckluftbehälter. Er ist gestiftet und geklebt, leider muss er daher mit einem scharfen Skalpell abgetrennt werden.
Ausfräsung für Lautsprecher im Tank
Kabelführung im Motor-Einbauraum
Lautsprecher mit Abstandshalter
Der Tank des Modells enthält einen massiven Metallblock. Dieser muss in passender Größe für den Lautsprecher ausgefräst werden. Seitlich wird außerdem ein Loch als Kabeldurchführung benötigt. An der Stelle, wo die Kontaktfedern des Lautsprechers liegen werden, sollte ein etwas tieferer "Kanal" eingefräst werden. So kann der Lautsprecher mit der Rückseite plan aufliegen und die Kabel haben nebenbei auch mit Platz. Auf der Innenseite, im Motor-Einbauraum, wird eine kleine Nut in die Seite gefräst, die die Kabel um den Motor herum führt. So werden sie nicht gequetscht.
Zwischen Dach und Decoder fehlt ca. 1 mm Platz. Um diesen zu schaffen, müssen wir die Platine tiefer legen. Glücklicherweise ist zwischen Motor und Platine etwas Luft, leider aber nicht ganz ausreichend. Um den Motor tiefer zu legen, muss lediglich das Isolierband entfernt werden, in das er eingewickelt ist. So liegt er perfekt in der Aussparung im Chassis. Hier muss unbedingt kontrolliert werden, ob die Aufnahmen für die Kardanwellen noch ohne zu schleifen laufen. Falls sie ans Chassis stoßen, müssen die Schächte im Chassis leicht größer gefräst werden.
Jetzt wird die Größe der Platine grob auf dem Chassis angezeichnet. Beachtet bitte, dass die eine Seite für den Lautsprecheranschluss etwas weiter ausgefräst werden muss, diese Seite liegt gegenüber der Vertiefung für die Schwungmasse. Spätestens hier ist der Einsatz einer Fräse zwingend nötig, freihand geht das nicht mehr. Das Chassis muss exakt 1 mm tief und völlig plan ausgefräst werden, damit die Platine später vernünftig und tief genug liegt. Sie darf aber nicht zu tief liegen, damit sie nicht in der Mitte auf dem Motor sitzt und an den Rändern in der Luft hängt. Nicht vergessen, die Kanten des Chassis zu entgraten!
Im Tank wird nun der Lautsprecher eingebaut. Ich habe hier einen etwas unüblichen, relativ großen Typ verwendet, der normale LS15x11 passt aber auch. Der Boden des Tanks wird als Deckel für die Schallkapsel verwendet, dazu wird das Schraubenloch mit UV-Kleber abgedichtet. Wir benötigen es später eh nicht mehr. Um den maximalen Resonanzraum zu erzielen, sollte die Rückseite des Lautsprechers exakt auf Höhe des Tank-Randes liegen. Dazu wird aus einem Stück Kunststoff passender Dicke ein Rahmen gefräst und auf den Lautsprecher geklebt. Bitte aufpassen, dass kein Kleber auf die Membran gelangt! Diese Kombination klebt man nun in den Tank. Die Kabel des Lautsprechers werden durch das Loch gefädelt und nach innen gezogen. Anschließend wird der Tank mit dem Lautsprecher ans Chassis geklebt. Dies funktioniert gut mit etwas Sekundenkleber. Auch der Druckluftbehälter wird damit angeklebt.
Der Motor wird wieder an seinen Platz gesetzt und möglichst mittig eingebaut. Er wird wieder eingeklebt, z.B. mit UV-Kleber oder Zweikomponentenkleber. Auch die Drehgestelle können nun wieder eingebaut werden, leider ist das Einsetzen der Kardane und der Drahtklammern etwas fummelig. Die Anschlussdrähte dürfen dabei nicht von den Klammern eingequetscht werden, vor ihrem Einsetzen sollten sie also nach außen gelegt und die Klammer zwischen ihnen eingefädelt werden.
Die Platine wird auf der Unterseite mit Isolierband beklebt, wo sie freie Kontaktflächen hat. Der Rest ist mit Lack isoliert. Ist das erledigt, kann die Platine eingebaut werden. Durch das Fräsen können die Schauben nicht mehr komplett eingedreht werden, es genügt aber, um sie zu fixieren. Es fehlen nur noch die Kabel für den Lautsprecher, diese werden an die beiden Lötflächen der Platine angeschlossen.
Sobald der Decoder eingesetzt ist, kann ein erster Test durchgeführt werden. Ist das erfolgreich, wird das Gehäuse aufgesetzt und die Lok ist fertig. Ich wünsche viel Spaß beim Nachbauen!
Wie immer gilt: Nachmachen auf eigene Gefahr!