Piko VT98 mit DH16A/SD16A und FH05B
Autor: Carsten
Schwierigkeit:
Autor: Carsten
Schwierigkeit:
Der VT98 von Piko hat zwar eine Schnittstelle, aber nur im Motorwagen. Außerdem gibt es ein paar kleine Besonderheiten, die man beachten muss.
Der Motorwagen ist der einfachste Part. Man kann ihn zerlegen, indem man das Gehäuse spreizt, danach muss noch die Inneneinrichtung abgeklipst werden. Darunter kommt die Schnittstelle zum Vorschein, in die der Decoder einfach eingesteckt wird.
Piko hat hier eine PluX16-Schnittstelle verbaut, elektrisch belegt ist allerdings nur PluX12. Warum Piko das so gemacht hat, ist nicht so ganz nachvollziehbar. Der Einbauraum ist sowieso vorhanden und mit PluX16 wären ausreichend Funktionsausgänge vorhanden gewesen, um Spitzen- und Schlusslicht sowie die Innenbeleuchtung separat schalten zu können. Da PluX12 aber insgesamt nur 4 Ausgänge hat, wurden die wie folgt belegt:
Dadurch ist es leider nicht möglich, die Lichter zum Steuerwagen hin rein digital abzuschalten, man muss zwingend den Schalter auf der Unterseite nutzen. Mein Vorschlag für die CVs wäre:
Damit wird das Spitzen- und Schlusslicht beidseitig mit F0 geschaltet. Die Innenbeleuchtung wird mit F1 angeschaltet.
Übrigens passen in die Schnittstelle auch problemlos Sounddecoder, z.B. der Zimo MX648P16 oder der D&H SD16A. Der Anschluss des Lautsprechers erfolgt an zwei Lötpads auf der Platine, direkt unter dem Einbauraum für den Lautsprecher.
Hinweis: Auch in diesem Fahrzeug kann es zu Problemen mit der Motorentstörung kommen. Piko hat wieder eine Handvoll Kondensatoren und einen Widerstand eingelötet. Mit einem Zimo-Decoder kann es passieren, dass der Triebwagen immer wieder stehenbleibt, weil der Decoder in die Überlastabschaltung läuft. Ein D&H schaltet zwar nicht ab, wird aber extrem heiß. Diese Probleme treten vor allem mit den Sounddecodern auf. Die Bauteile sollten daher entfernt werden, ich habe sie auf dem Foto markiert.
Leider hat der Steuerwagen keine Steckschnittstelle, es muss gelötet werden. Da wir für den Einbau ein blaues Kabel für den Pluspol brauchen, muss dieser vom Decoder bereitgestellt werden. Beim FH05B kann man dazu ein Kabel (Blau) an das Lötpad SUSI ZVS anschließen. Das lila Kabel des Decoders wird nicht benötigt und kann abgelötet oder abgeknipst werden.
Auch beim Steuerwagen wird Gehäuse durch Spreizen vom Chassis getrennt und die Innenbeleuchtung abgeklipst. Der "Analogstecker" der Platine hat eine Sollbruchstelle, er wird einfach herausgebrochen. Darunter kommt der Einbauraum für den Funktionsdecoder zum Vorschein. Auf der Platine sind Lötpads, die Kabel werden wie folgt verbunden:
Weitere Anpassungen sind nicht nötig. F0 schaltet fahrtrichtungabhängig Spitzen- und Schlusslicht ein, F1 die Innenbeleuchtung.
Damit ist das Fahrzeug fertig und bereit für den Einsatz. Viel Spaß und viel Erfolg beim Umrüsten. Wie immer gilt: Nachmachen auf eigene Gefahr.
Platine des VT98. R5 sitzt oben in der Mitte des Bildes.
Piko hat aus unerfindlichen Gründen in den VT98 zwar eine PluX16-Schnittstelle eingebaut, diese aber nur mit PluX12 belegt, d.h. 4 Pins liegen komplett brach. Da PluX12 nur 4 Funktionsausgänge bietet, der Triebwagen aber wegen der Innenbeleuchtung 5 erfordert, musste ein Spitzen- und Schlusslicht zusammen auf einen Ausgang gelegt werden, was einen Schalter für das Abschalten des Lichts auf der Seite zum Beiwagen erforderlich macht. Diese Entscheidung des Herstellers ist für mich nicht nachvollziehbar, die SUSI-Schnittstelle als 5. Ausgang zu nutzen hätte grade mal ein (wenige Cent kostendes) Bauteil erfordert.
Dieser Umstand hat mich schon länger gefuchst und so habe ich diesmal eine Lösung dafür gesucht und gefunden. Hinweis: Ich habe zur leichteren Untersuchung die Platine aus dem Fahrzeug ausgebaut. Für den Umbau ist das nicht notwendig, ihr könnt sie also eingebaut lassen.
Der einfachste Weg ist, das Schlusslicht auf der Beiwagenseite abzutrennen. Dazu bietet sich der Widerstand R5 an, der als Vorwiderstand für die rote LED dient. Er wird einfach ab- und um 90 ° gedreht wieder angelötet, so dass er nur noch mit dem Lötpad neben dem kleinen Kondensator verbunden ist. Achtet bitte darauf, dass er weder zu dem 2. Lötpad noch zum Kondensator daneben Kontakt hat!
Anschließend wird an das nun freie Ende eine Litze angelötet und mit einem der Funktionsausgänge des Decoders verbunden. Das funktioniert sowohl mit dem DH16A und dem SD16A von Doehler & Haass als auch mit dem MS480 von Zimo, alle haben auf der Oberseite zusätzliche verstärkte Ausgänge als Lötpads verfügbar. Sollte ein MX630 von Zimo eingesetzt werden, kann die Litze mit einem der beiden Lautsprecheranschlüsse auf der Platine des VT98 verbunden werden, da dieser Decoder statt der Lautsprecheranschlüsse zwei Funktionsausgänge auf der Schnittstelle hat.
Danach kann das Schlusslicht getrennt geschaltet werden und der Schalter auf der Unterseite wird nicht mehr benötigt (er bleibt nun dauerhaft auf An).
Im vorliegenden Modell wurde ein SD16A verbaut. Damit alles funktioniert, mussten ein paar CVs angepasst werden:
Beim Steuerwagen müssen folgende CVs gesetzt werden:
Der Einbau von Sound in das Modell ist recht einfach. Piko bietet auch ein Umrüstset an, allerdings ist das m.M.n. extrem schlecht gemacht. Der zugehörige Decoder kommt mit einem Stecker an Kabeln und muss im Innenraum sichtbar untergebracht werden. Der Lautsprecher ist ein ziemlich miserabel klingendes Modell. Warum dieser Weg gewählt wurde ist mir schleierhaft, wahrscheinlich konnte Pikos OEM-Lieferant keine passendere Lösung anbieten und so wurde eben was zusammengewurstelt.
Dabei bietet der Schienenbus unter der Inneneinrichtung eigentlich reichlich Platz. Sowohl der SD16A von D&H als auch der MX648 bzw. MS480 von Zimo finden Platz und sind dann den Blicken entzogen. Zudem muss zum Einbau nicht die Inneneinrichtung zerstört werden. Als Lautsprecher kommt der bewährte LS15x11 zum Einsatz, für den ich in meinem Shop eine passende Schallkapsel für den VT98 anbiete.
Der Einbau ist denkbar einfach. Direkt neben dem Lötpad für das orangene Kabel befinden sich die zwei Anschlüsse für den Lautsprecher. Dort werden zwei Litzen angelötet, die beim Aufsetzen der Inneneinrichtung durch einen dafür vorgesehenen Schlitz nach oben geführt werden. Der Lautsprecher wird mit der Schallkapsel verklebt und in die Inneneinrichtung eingesetzt. Als Befestigung dient ein kleines Stück doppelseitiges Klebeband. Die beiden Litzen werden nun noch an den Lautsprecher gelötet, schon ist der Einbau erledigt.